Begleitetes Malen / Personenorientierte Maltherapie

nach Dr. phil. Bettina Egger

Anfangen und sich vom Bild führen und überraschen lassen.

So geschieht eine spannende Schöpfung von Bildern, die NEU sind, und so entsteht Raum für Kreativität, veränderbare Wirkungen und wirklich neue Lösungen.
Durch die Begleitung werden die Prozesse, plötzliche Brüche und völlig neue Möglichkeiten bewusst gemacht, so dass echte Wahlmöglichkeiten entstehen. Die Interventionen führen die Malenden über ihre angelernten Grenzen hinaus.

Wir arbeiten nicht mit Interpretationen, Illustrationen, Symbolen und Bedeutungen. Wir erschaffen Bilder, deren Sinn sich uns beim Malen im Kontakt mit dem Bild auf vielerlei Weise erschließen kann.

In geschützter Atmosphäre mit maltherapeutischer Begleitung können ureigene Bilder entstehen, die uns zu tiefem Wissen und Kontakt führen, die uns berühren und überraschen können, in denen sich neue Perspektiven zeigen und Malbares direkt getan werden und neuen Schritten im Alltag den Weg bereiten kann.

Der Prozess dieses Malens braucht die Begleitung,
da wir als Malende Neues häufig übersehen oder zunächst ablehnen, Beängstigendes vermeiden und eher die gewohnten Wege gehen. Als Malleiterin begleite ich unterstützend, klärend, konfrontierend und mitfühlend den Prozess und sorge für die Bilder.
Auf gestalttherapeutischer Grundlage werden die Bilder malend geklärt, und nicht redend erklärt. Die 'Bild-Geburt' ist das Wesentliche, nicht ein Gespräch danach.

Wir arbeiten beim Begleiteten Malen auf folgenden 3 Ebenen:

Die Arbeit am Bild
Bilder entstehen beim Malen - nicht als Idee im Kopf. Die Aufmerksamkeit ist darauf gerichtet, was auf dem Bild entstehen will. Augen, Malhand und Intuition helfen. Es werden keine Themen, Motive oder Gefühle zur Bearbeitung vorgeschlagen - auch wenn manchmal der Kontakt zu einem akuten Gefühl Ausgangspunkt der Malreise sein kann. Die entstehenden Bilder werden als etwas Eigenständiges betrachtet, so wie ein Kind zwar aus der Mutter kommt, und dennoch ein eigenes Wesen ist. Der Kontakt zu diesem eigenen Wesen kann uns sehr bereichern.
Das Sinnbild ist also eigenständig. Es ist weder Illustration einer Pathologie, noch hat es eine verborgene Bedeutung. Die Inhalte werden als solche verstanden, nicht als Symbole für etwas anderes.

Sinnbilder (Metaphern) können neuronale Strukturen aktivieren und berühren. So erreichen die Bilder neben kognitiven auch emotionale und unbewusste Anteile unserer Netzwerke. Sie strukturieren unsere Wahrnehmung, lenken unsere Aufmerksamkeit und helfen uns, Dinge nicht nur zu verstehen, sondern wirklich zu "begreifen". Sie lassen uns erfahren, wie unsere individuellen Netzwerke strukturiert sind, und geben direkte Möglichkeit, hinderliche Konzepte, Bewertungen, Interpretationen uvm. über die Arbeit am Bild und am Prozess positiv zu beeinflussen.

Die Arbeit am Prozess
Hier geht es um den Weg, durch den die Malenden zum Bild kommen, und wie sie auf das Malen und das Gemalte reagieren. Der Therapie-Prozess entfaltet sich um die unmittelbare Realität des Bildes, und die Malenden begegnen ihr auf die selbe Weise, wie dem Leben. Aufgrund dieser Realität besteht die Möglichkeit, Entscheidungen zu überprüfen, Vermeidungen und Blockierungen zu erkennen und neue Lösungen zu finden und zu üben. Die Malenden entwickeln ihre Kreativität, lernen, neue Schritte zu riskieren und gewinnen besseren Kontakt zur Realität.

Die Arbeit an der Beziehung
Wie wichtig der Kontakt zu sich selbst und der Umwelt für unser Leben ist, wissen wir meistens. Im geschützten Raum im Kontakt mit der Malleiterin und zum Bild können die Malenden ihre Kontakte, Reaktionen und wirklichen Bedürfnisse klären. Die Malenden werden aufgefordert, Verantwortung zu übernehmen und Kontakt zu finden, ohne sich selbst aufzugeben.

Beim Begleiteten Malen arbeiten wir immer individuell mit Ihrem Prozess.
Im Atelier gibt es Vereinbarungen, die den Prozess unterstützen:
  • So unterstütze ich die Malenden, Dinge/Bilder in Ordnung zu bringen, anstatt sie aus Unzufriedenheit zu zerstören.
  • Damit alle Malenden ihre Prozesse optimal erleben und durchlaufen können ist es hilfreich, nicht über die Bilder von anderen Malenden zu reden.
  • Und damit ich als Malleiterin gut im Kontakt mit den Prozessen und den Malenden sein kann, hänge ich die Bilder auf und ab. Wir schauen zu Zweit, ob ein Bild fertig ist bzw. ob und was noch getan werden kann.
  • Zum Begleiteten Malen gehört auch, dass ich mich als Malleiterin im Malprozess begleitend, klärend, mitfühlend und konfrontierens beteilige.

Malen mit Kindern

  Informationen zum Malen mit Kindern

Buchveröffentlichungen von Bettina Egger:

Personenorientierte Maltherapie
Träume malen und verstehen
Der gemalte Schrei
Ereignis Kunsttherapie
Bilder verstehen
Faszination Malen
Lösungsorientierte Maltherapie  u.a.